Am Montagmorgen warteten drei Reisebusse mit Dresdner-Kennzeichen an der Gesamtschule auf 129 Schüler*innen sowie auf die begleitenden Lehrer*innen.
Die knapp 500 Kilometer konnten ohne Stau zurückgelegt werden, so dass wir nach den obligatorischen Pausen nachmittags im Hotel in der Fußgängerzone eincheckten. Da schon im Vorfeld die Zimmerverteilung geregelt worden war, verlief die Kartenausgabe auch recht schnell. In dem zehnstöckigen Hotel, was momentan immer noch umgebaut wird, wovon wir aber nichts mitbekamen, wurden die Klassen auf verschiedene Stockwerke verteilt. Obwohl die Zimmer nicht so groß sind, haben sich alle an den frisch renovierten Zimmern erfreut.
Am Abend ging man klassenweise zum gemeinsamen Abendessen und für erste Erkundungen in die Altstadt. Gestärkt mit einem guten Frühstück begannen am Dienstagvormittag zeitgleich die Stadtführungen, die zwei Stunden durch die Kulturstadt Dresden gingen. Wir starteten am Altmarkt, am historischen und ältesten Platz Dresdens, wo der berühmte Striezelmarkt, ältester Weihnachtsmarkt Deutschlands, stattfindet. Die Stadtguides erläuterten uns, dass nach dem Bombenangriff im Februar 1945 nichts übrig blieb, so dass alle Häuser neu aufgebaut werden mussten. Dann liefen wir am Kulturpalast vorbei weiter zur Frauenkirche, die zum Großteil mit Spendengeldern finanziert erst ab 1994 wiederaufgebaut und 2005 eingeweiht wurde. Unsere Stadtführerin erläuterte uns, dass man an der Helligkeit des Steins gut erkennen könne, welche Teile original und welche neu sind. Im Inneren dominiert vor allem der barocke prachtvolle Altarraum und wir staunten über das Deckengemälde der Innenkuppel, welche die vier Evangelisten und die vier Tugenden zeigt. Viele von uns lasen sich am Bruchstück aus dem ehemaligen Trümmerberg vor der Kirche die Informationen zur Geschichte der Frauenkirche durch. Dann ging es auch schon weiter zum „Fürstenzug“, der aus 23 000 Meißner Kacheln besteht und bedeutende Wettiner Herrscher zeigt. Die Bombenangriffe von 1945 überstanden diese Fliesen unbeschadet. Am Zwinger und an der Semperoper gab es anschließend noch viele zahlreiche Erläuterungen, aber unsere Wissensaufnahme neigte sich dem Ende entgegen und wir starteten mit der Mittagspause, denn um 14 Uhr traf sich schon wieder die erste Gruppe am Hygienemuseum, wo besonders beim „gläsenernen Menschen“ verweilt wurde.
Nach kurzer Erholung im Hotel machten sich dann circa 60 Schüler*innen auf den Weg zum Schauspielhaus, wo das modern inszenierte Stück „Baron Münchhausen“ gegeben wurde, der ja ein gebürtiger Niedersachse aus Bodenwerder ist. Nicht allen gefiel die moderne an der historischen Person angelehnte Version über den Freiherrn und andere Allerskönner*innen und Aufschneider*innen, aber die schauspielerische Darbietung und auch die Gesangskünste sind zu loben.
Am Mittwochmorgen hieß es dann frühzeitig aus den Federn kommen, denn wir wollten nach Prag, wo es zunächst wieder in Gruppen durch die Altstadt und Josefstadt ging, bevor wir auf eigene Faust in Kleingruppen durch die historischen Gassen streifen durften. Manche waren aber auch so müde von der Lauferei, dass sie sich einfach nur ins Restaurant setzten, während andere vom Shoppingfieber ergriffen wurden. Wir hatten richtig Glück mit dem Wetter und bei schönstem Sonnenschein bleibt uns Prag sicherlich in guter Erinnerung. Am Donnerstagmorgen bzw. -nachmittag folgte der Programmpunkt Gedenkstätte „Münchner Platz“, wo uns Jascha, ein Politikstudent, kenntnisreich vor allem den Unterschied zwischen der nationalsozialistischen Strafjustiz und der Strafjustiz in der sowjetischen Besatzungszone und der DDR erläuterte. Heute ist in dem wuchtigen massiven Gebäudekomplex u.a. die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät untergebracht.
Das Highlight für viele Schüler*innen und auch Lehrer*innen war am Donnerstagabend der Besuch der Semperoper, wo man die dreistündige Ballettaufführung Dornröschen bestaunen durfte. Nicht nur die grandiose Aufführung und tänzerische Leistung, sondern auch die spezielle Atmosphäre in der Semperoper haben uns verzückt und tief beeindruckt.
Und das war’s dann auch schon, denn Freitagmorgen hieß es Abschied nehmen. Auf dem Rückweg sind noch unsere zwei kurzen Stopps bei der Fastfood-Kette Mc D….hervorzuheben. Weil das Kassensystem in den Filialen am Vormittag in ganz Niedersachsen zusammengebrochen war, konnte man uns nicht „verköstigen“.
Unser Fazit: Dresden als Reiseziel können wir wärmstens weiterempfehlen!